Seite 20 - Fallersleben

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Mehr als nur die Bühne des Geschehens
Darstellung in der
Karte und laufende
Legendennummer
Stratigraphie
Petrographie-
Hauptgemengteil
Petrographie-
Nebengemengteil
Humusgehalt
Kalkgehalt
Genese
qh
qh
qh
qw
qD
qw
jo
H
U
S
S
U-S
fS-mS
^k-^m
hg8
s, zt (t)
g2, lag (U)
u, g, zt (x)
t, g, x
zt (gs, g), lag (U)
zt (d)
h
h
un (zt-k)
Hn
Lf
f
Gds, zt (xp)
Lg, un (zt-Mg)
f
Die Nummerierung der einzelnen farbig unterlegten Flächen
verweist auf die umfangreiche Kartenlegende. Diese gibt Auskunft
über die stratigraphische Zuordnung der vorliegenden Locker- oder
Festgesteine zu den geologischen Epochen, über Gesteinsarten,
über Humus- und Kalkgehalt sowie über die Entstehung der
jeweiligen Ablagerungen. Auch Farbgebung, Schraffuren und
Signaturen folgen übrigens einem durchdachten Schema;
Informationen hierzu finden sich in einem Erläuterungstext auf den
Kartenblättern.
Zur Veranschaulichungen des Informationswertes solcher Karten-
blätter seien vier, im Raum Fallersleben weitverbreitete „Gesteine“
kurz erläutert, wobei der Übersichtlichkeit halber nur auf den
„Hauptgemengteil“ eingegangen wird.
Signatur Nr. 4 beschreibt Ablagerungen aus der Nacheiszeit („qh“
= Quartär, Holozän). Torf („H“) liegt dabei über Schluff („U“, ein
Lockermaterial, feinkörniger als Sand) und Sand („S“). Die beiden
älteren Schichten enthalten Humus („h“ = humos). Der Sand
wurde von fließendem Wasser abgelagert („f“ = fluviatil). Beim
Schluff handelt es sich um Auelehm („Lf“ = Lehm, fluviatil);
Auelehme entstanden nach Rodungen am Oberlauf eines Fließ-
gewässers und der folgenden Abspülung nicht mehr geschützter
Bodenschichten (an steileren Hängen), deren Material dann
flussabwärts in der Talaue abgelagert wurde. Der Torf gehört zu
einem jungen Flach- oder Niedermoor („Hn“). Derartige Befunde
sind typisch für nacheiszeitliche Flussauen wie jene der Aller.
Signatur Nr. 53 beschreibt Ablagerungen aus den beiden letzten
Eiszeiten („qw“ und „qD“ = Quartär, Material aus der Weichseleis-
zeit „w“ über Ablagerungen aus dem Drenthestadial „D“ der
Saaleeiszeit). Das ältere Material besteht aus Schluff und Sand
(„U-S“) und ist im unteren Bereich zum Teil kalkig [„un(zt-k)“]. Es
handelt sich dabei um Geschiebelehm, im erwähnten unteren
Bereich – da ja kalkhaltig – um Geschiebemergel [„Lg,un(zt-Mg)“].
Die betreffenden Flächen zählen somit zur Grundmoräne der
Saaleeiszeit. Das jüngere Material („S“ = Sand) ist ein
Geschiebedecksand, der stellenweise Steinsohlen enthält
[„Gds,zt(xp)“].
Signatur Nr. 68 beschreibt Ablagerungen aus der bislang letzten
Eiszeit, dem Weichselglazial („qw“ = Quartär, Weichseleiszeit).
Dabei handelt es sich mit Blick auf die Korngröße um Fein- bis
Mittelsand („fS-mS“), der von einem Fließgewässer abgelagert
worden ist („f“ = fluviatil). Die Zuordnung zu einem Urstromtal
liegt auf der Hand.
Signatur Nr. 90 beschreibt Ablagerungen aus dem Oberen Jura
(„jo“), bestehend aus Kalk- und Mergel-Festgestein („^k-^m“).
Diese Flächen zählen zu den Stellen, an denen im Ostbraun-
schweigischen Hügelland die Sedimente des Erdmittelalters an die
Oberfläche treten.
Geologische Karte von Niedersachsen 1 : 50.000, Blatt L 3530 Wolfsburg, Ausschnitt Fallersleben und Legenden-Auszug