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              Archäologische Forschungen zur Baugeschichte des Schlosses
            
            
              mindestens fünf Meter tiefer Wassergraben. Leider
            
            
              konnte der Wassergraben aus technischen Gründen nur
            
            
              an der südlichen Seite des Schlosshofes rekonstruiert
            
            
              werden. Dabei wurde natürlich auch nicht die Original-
            
            
              tiefe hergestellt.
            
            
              
                Die Brücke
              
            
            
              Der Hauptzugang zum Schloss führte bauzeitlich
            
            
              immer über eine Brücke auf den Schlosshof und dann
            
            
              durch den Treppenturm. Auch die Pläne des 18. Jahr-
            
            
              hunderts bestätigen dies und zeigen eine Brücke,
            
            
              allerdings nicht so detailliert, dass man erkennen
            
            
              könnte, aus welchem Material die Brücke bestand. Auf
            
            
              einer Abbildung aus der Zeit um 1800 ist eindeutig eine
            
            
              Steinbrücke abgebildet. Diese Abbildung zeigt einen
            
            
              Blick vom Hof durch ein Tor auf die Brücke. Der Hof
            
            
              war also auf seiner südlichen Seite nicht offen, sondern
            
            
              durch eine Mauer mit einem Tordurchgang ab-
            
            
              geschlossen. Beim Blick durch das Tor zeigt sich die
            
            
              Brücke mit mächtigen Seitenwangen. Andererseits
            
            
              stellt sich die Frage, ob die Brücke des 16. Jahrhunderts
            
            
              nicht eine Holzbrücke war. Aufgrund der Parallele zum
            
            
              Gifhorner Schloss wäre dies mehr als wahrscheinlich.
            
            
              Der dortige Brückenverlauf und die -konstruktion sind
            
            
              durch Grabungsbefunde exakt nachgewiesen. Leider
            
            
              konnten in Fallersleben keine Hinweise auf die Bauart
            
            
              der Brücke lokalisiert werden. Aus diesem Grund
            
            
              wurde zwar eine Brücke an der richtigen Stelle mit
            
            
              wahrscheinlich der korrekten Breite allerdings in
            
            
              moderner Bauweise rekonstruiert. Die Breite ist in An-
            
            
              lehnung an die Torbreite des Gifhorner Schlosses fest-
            
            
              gelegt worden. Somit kann heute nachvollzogen
            
            
              werden, wie zu Zeiten von Herzogin Clara der Zugang
            
            
              zum Schloss ausgesehen hat. Der heutige Hauptein-
            
            
              gang über die große Treppenanlage ist eine barocke
            
            
              Hinzufügung aus dem Jahre 1765.
            
            
              
                Der Schlosshof
              
            
            
              Durch den Wassergraben und die innere Einfassungs-
            
            
              mauer, die früher noch höher war, bekommt der Hof
            
            
              einen Rahmen und Abschluss. Während der archäo-
            
            
              Links:
            
            
              Hofansicht aus der Zeit um 1800.
            
            
              Rechts:
            
            
              Blick auf die neue Brücke mit den
            
            
              Einfassungsmauern des Wassergrabens.
            
            
              Die Originalpflasterung im Grabungs-
            
            
              befund.