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an die allerdings bis
1850
erst drei Lokomotiven mit den Namen Zorge, Hackelberg und Harzburg ausgeliefert wa-
ren (Mai/Juni
1842
u. Mai
1843
). Bereits ab
1848
wurden die Lokomotiven aus Hannover (Linden) von der Firma
Egestorf bezogen, die aufgrund höherer Stückzahlen und günstiger Lage zu dem Schienennetz preiswerter liefern
konnte als Zorge, die erst ihre Maschinen auf dem Landwege nach Bad Harzburg transportieren mussten, bevor sie
auf das Gleis gesetzt werden konnten. („Braunschweigische Industriegeschichte”, BLM,
1989
, Anm. 7, S.
23/24
und
Wilhelm Wunderlich, „Die erste deutsche Staatseisenbahn”, Cremlingen
1987
, S.
84
). Bei Borsig in Berlin verließ
1841
die erste Lokomotive das Werk,
1854
im Todesjahr des Gründers August Borsig hatte man bereits die
500
. Lo-
komotive gebaut.
1858
wurde bei Borsig ein großes Fest anlässlich der Auslieferung der
1000
. Lokomotive gefeiert.
Borsig beschäftigte Anfang der siebziger Jahre in Berlin
3.500
in Oberschlesien
2.500
Arbeiter und Angestellte.
221
Hierzu bemerkt Dr. Georg Kanzow in: „Grundzüge der braunschweigischen Industrie”, Hannover
1928
, Seite
50
,
dort Anmerkung
47
: „Einen ähnlichen Fehlschlag mit dem Bau von Eisenbahnwagen, wie ihn die Braun-
schweigische Maschinenbau-Anstalt erlebte, erlitt ungefähr ein Jahrzehnt später auch die Braunschweigische
Wagenbauanstalt von Deicke. Nur waren die Folgen des geschäftlichen Rückganges dieses Unternehmens für das
Wirtschaftsleben Braunschweigs von weittragender Bedeutung.” Etwa fünfhundert Arbeiter verloren im Jahre
1876
ihren Arbeitsplatz bei der Firma Deicke.
222
Pingel, Norman-Mathias, „Gründerkrach in Braunschweig”, Brg. Jb., Band
83
,
2002
, Seiten
223
ff. Mitinhaber
Hermann Fehland wird
1872
als Besitzer einer Dampfkesselfabrik ausgewiesen mit der Adresse „hinter dem
Bahnhof
11
”.
223
Gegründet
1852
von Friedrich Seele (
1819-1859
), Inhaber der Eisenhandlung Wullbrandt & Seele, gemeinsam mit
dem Schmiedemeister Christian Pommer, der schon
1872
als Fabrikant bezeichnet wird, sowie mit Friedrich
Hasenbalg und dem Fabrikbesitzer Friedrich Lorenz Schöttler. Die Firma wurde
1870
verkauft und in eine
Aktiengesellschaft „Braunschweigische Maschinenbauanstalt” (BMA) umgewandelt, mit den Herren Schöttler,
Pommer und Johannes Keuffel im Vorstand, wie man dem Handelsregister für das Jahr
1872
(in: Adressbuch Stadt
Braunschweig
1872
, Seiten
134
ff. in der ersten Abteilung) entnehmen kann. Hierüber auch Gerhard Schildt in:
„Tagelöhner, Gesellen, Arbeiter”, Stuttgart
1986
, Seite
324
.
224
Bei den Einwohnerzahlen können sich gewisse Abweichungen dadurch ergeben, dass Militär und Studenten in
einigen Statistiken mitgezählt worden sind.
225
Die
1856
von Wilhelm Brackes Vater Andreas gegründete Mehl- und Getreidehandlung existiert heute zwar nicht
mehr, wird jedoch hier erwähnt, weil Wilhelm Bracke (
1842-1880
), einer der bekanntesten deutschen Sozial-
demokraten mit marxistischer Grundeinstellung, später hier Mitinhaber gewesen ist.
226
Ferdinand Ebeling war Mitinhaber der Firma Franz Rickel Nachf., einer Tuch- und Manufactur-Warenhandlung
an der Ecke Neue Straße, Gördelinger Straße.
227
Schöttler (
1823-1895
), Friedrich Wilhelm, Sohn von Lorenz Schöttler (
1801-1864
), dem Mitbegründer der BMA;
ein weiterer Schöttler (
1850-1924
), Rudolf, der Sohn von Friedrich Wilhelm S., war Professor für Mechanik und
Maschinenbau an der TH Braunschweig. Heinrich Cuers war ehemaliger Händler in Delikatessen und Süd-
früchten in der Schuhstraße Nr. 8, der als Particulier am Fallersleberthore Nr.
14
wohnte.
228
Ebeling, „Die Juden in Braunschweig,
1282-1848
”, wie Anm.
8
, Seite
304
ff., Seite
16
. Auch bei Hans-Walter
Schmuhl, vgl. Anm.
9
, Seiten
8
und
32
ff.
229
Samson (
1743-1805
), Philipp, Hofbankier, in Wolfenbüttel geboren und gestorben, Sohn des Hoffaktors Samson
Gumpel, verfügte seit
1771
über einen Schutzbrief. Auch Herzog Karl I. machte mit ihmGeschäfte. Im Jahre
1781
rich-
tete er eine Synagoge ein; außerdem eröffnete er
1786
eine Talmud-Tora-Schule, aus der später die Samson Schule
hervorging.
1795
beteiligte er sich an der Finanzierung des Wolfenbütteler Lessingdenkmals. (Brg. Biogr. Lex., S.
511
).
230
Zu Hirsch Silberschmidt, einem Anhänger des vertriebenen Herzogs Karl II., Band II, Seite
307
. Zu Susmann
Heinemann, ebenda, Seite
110
.
231
Ebeling, wie vor, Seite
318
.
232
Braunschweigische Bank. Siehe: Braunschweigische Adressbücher aus
1857
(Seite
240
) und aus
1864
(Seite
255
). Im
Jahre
1872
(Adressbuch, Seite
136
) wurde die Bank als „Braunschweigische Creditanstalt, Actiengesellschaft”
bezeichnet mit den Bankdirektoren August Urbich und Alexander Benndorf im Vorstand. Versuche, die Bank als
Zweigunternehmen der Leihhausanstalt zu führen, wurden vom Finanzdirektor Florian von Thielau (
1800-1865
)
verhindert. Immerhin hatte jedoch Thielau veranlasst, dass die Leihhausanstalt ein Aktienpaket der Creditanstalt
übernommen hatte. (Erich Achterberg, „Braunschweigische Staatsbank,
200-
jähriges Jubiläum”, Seite
110
).
233
Franz Trinks (
1852-1931
) aus Helmstedt trat als junger Ingenieur am
1
. August
1883
in die Firma Grimme, Natalis &
Co. als Betriebsdirektor ein und wurde bereits
1884
neben Albert Natalis persönlich haftender Gesellschafter. Die
im Jahre
1871
gegründete Firma, die ursprünglich Nähmaschinen hergestellt hatte, erwarb
1892
unter Trinks ein
Patent für Rechenmaschinen und entwickelte sich auf diesem Gebiete zur größten Fabrikationsstätte in Europa.
Bis zu
2.000
Beschäftigte waren hier tätig. Die Firma fusionierte
1959
mit demWilhelmshavener Büromaschinen-
Hersteller Olympia und trotz zeitgemäßer Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten für Elektronikrechner
verpasste das Unternehmen den Anschluss an die neuesten Entwicklungen und musste
1979
geschlossen werden.
234
Horst Hausen in: „H. Büssing, Mensch, Werk, Erbe” herausgegeben von MAN, München, Göttingen
1986
, S.
57
.
235
Brg. Biogr. Lex., Seite
123
.
382