Seite 103 - Kirchenbuch

Basic HTML-Version

Längsschn i t ta r t i ke l : Amtshandl ungen
627
AMTSHANDLUNGEN
Von I nge Mager
TAUFE UND KONFIRMAT ION:
Während der fränkischen Missionierung der Sachsen ist die
Nachricht von einer um 780 in der Oker bei Ohrum durchgeführ-
ten Massentaufe Erwachsener überliefert.
1
Nach dem Bau der
ersten Taufkirchen in Brunshausen und Helmstedt fanden die
Taufen dort zunächst nur Ostern und Pfingsten statt. An der Tiefe
der ältesten Taufbecken lässt sich die noch eine Zeit lang geübte
Erwachsenentaufe ebenso ablesen wie an dem altsächsischen
Taufgelöbnis, das eine Absage (
abrenuntiatio
) an den Teufel und
die germanischen Götter darstellt.
2
Die Kindertaufe, zunächst in-
nerhalb Jahresfrist und dann in den ersten Tagen nach der Ge-
burt, setzte sich erst durch, als genügend Taufkirchen vorhanden
waren. Sie fand in Anwesenheit nur der Paten statt, und zwar an
Abb. 1:
Taufbecken (von 1441)
in St. Martini,
Braunschweig,
Foto: Jutta Brüdern