Seite 64 - Luftfahrtgeschichte

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Flugsport in Braunschweig
von den Anfängen bis 1945
Von Dietrich Hummel
Die ersten flugsportlichen Aktivitäten in Braunschweig galten dem Ballon-
sport. Schon im Jahre 1908 schlossen sich viele an der Luftfahrt interessierte
Braunschweiger zu einer Ortsgruppe Braunschweig des Niedersächsischen
Vereins für Luftschifffahrt (NVL) in Göttingen zusammen. Sie führten an-
fänglich Fahrten mit dem Göttinger Ballon „Segler“ aus, für den bis zum
Frühjahr 1909 insgesamt 5 Starts vom Braunschweiger Gaswerk an der Tau-
benstraße aus belegt sind. Bereits am 30. April 1909 konnte die Gruppe einen
eigenen Ballon auf den Namen „Braunschweig“ taufen. Nach der Loslösung
der Ortsgruppe Braunschweig vomGöttinger Verein wurde dann am 15. Mai
1909 der Braunschweigische Verein für Luftschiffahrt (BVL) als Zweig­
verein des Deutschen Luftschiffer-Verbandes (DLV) gegründet. Der Ballon
„Braunschweig“ absolvierte bis 1913 insgesamt 43 Fahrten. Später kam ein
zweiter Ballon „Braunschweig II“ hinzu, dessen Tauffahrt am 6. April 1913
unter der Führung von Dr. W. Lindemann (1878 – 1951) von Braunschweig
nach Hann.-Münden führte. Beim Ausbruch des 1. Weltkriegs wurden beide
Ballone des BLV dem Vaterland für eine militärische Verwendung zur Ver-
fügung gestellt. Über diese Vorgänge, die auch die Anfänge des Flugsports
in Braunschweig betrafen, wird in diesem Buch an anderer Stelle ausführlich
berichtet.
Ballonstart am Gaswerk Taubenstraße mit Ballon Braunschweig
(Stadtarchiv Braunschweig, Nachlass Lindemann)