Seite 13 - Moerder-Landschaft

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Martina Bethe-Hartwig
In der Hitze eines Sommertages
Bevenrode döste in der Mittagssonne. Die Luft über
der Grasseler Straße f lirrte. Vom Flughafen her
dröhnte der Lärm einer startenden Cessna.
Hauptkommissar Behringer sah träumend aus
dem Seitenfenster, über Weizen und Roggen hinweg,
in denen Tupfen von Mohnblumen leuchteten. Am
Buchenwald blieb sein Blick hängen und wanderte
dann langsam zum Dorf hinüber. Ein weißes Wohn-
haus erhob sich aus dem Grün, dann zeichnete sich
am Ortsrand die ehemalige Mühle ab.
Kurz darauf erreichte der Passat die ersten Häuser,
in deren Gärten sich kein Leben regte. Behringer
hob den Arm und blickte auf seine Armbanduhr.
„In vier Stunden fahre ich“, sagte er.
Schneider, sein Kollege, der den Wagen lenkte,
stöhnte. „Das würde ich auch gern tun.“
„Ach komm! Nur eine Verhaftung … und schon
ist wieder Wochenende.“
„Betrug! Musstest du die Sache denn über-
nehmen?“
Behringer lächelte. „Ist doch eine schöne Gegend
hier. Und warum sollen wir den Kollegen nicht mal
unter die Arme greifen?“ Er lehnte sich auf dem Bei-
fahrersitz zurück, streckte die Arme, so gut es im
Fahrgastraum eben ging, und dehnte den Rücken.