Seite 34 - Museumslandschaft

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Im Westen der Helmstedter Altstadt erhebt sich auf einer Anhöhe das Kloster
St. Marienberg mit seiner lang gestreckten Klosterkirche und den umfang-
reichen Konventsgebäuden. Die Ursprünge des heutigen evangelischen
Konvents gehen weit zurück bis in das Mittelalter. 1176 wurde das Kloster
St. Ma­­rienberg als Augustiner Chorfrauenstift von Abt Wolfram von Essen-
Wer­den und Helmstedt gegründet. Die ersten Chorfrauen kamen aus dem
Stift Steterburg. Neben dem Gebet war eine der wichtigsten Aufgaben die
Herstellung von Textilien für die heiligen Orte. Die kostbare mittelalterliche
Textilsammlung zeugt von tiefer Frömmigkeit und großer Kunstfertigkeit der
Klosterfrauen. Aus der Entstehungszeit sind Kirche, Konventsgebäude und
Kreuzgang erhalten mit starken Akzenten aus dem 19. Jahrhundert. Während
der Reformationsereignisse im 16. Jahrhundert wurde das Kloster St. Marien-
berg nach langwierigen Auseinandersetzungen 1568 durch Herzog Julius
(1568 -1589) in ein protestantisches Jungfrauenstift umgewandelt. Angelehnt
an die tra­dierten Werte des Klosters bilden die Förderung der Paramentik
sowie soziale und mildtätige Aufgaben die Grundlage der Arbeit für den
heutigen Konvent. Das Kloster ist in der Trägerschaft der Stif­­tung Braun-
schweigischer Kulturbesitz (SBK).
Im Rahmen von Führungen des Konvents
wird das Kloster den Besuchern nahe
gebracht. Christliche Werte, Legenden,
Symbole und Heilsgeschichten werden
ver­mittelt. Zu besichtigen sind das Kloster,
die Schatzkammer mit den kostbaren
mit­telalterlichen Textilien, die flach ge­deckte
romanische Klosterkirche und die „Para-
mentenwerkstatt der von Veltheim Stif­tung
beim Kloster St. Marienberg, Helmstedt“.
Die Werkstatt setzt die Tradition der kunst-
vollen Paramentenherstellung auf moderne
Weise fort. In der Restaurierungsabteilung
wird für den Erhalt kostbarer historischer
Textilien gesorgt, ebenso wie für textile
Rekonstruktionen.
Klosterstraße 14
38350 Helmstedt
Fon
05351 / 6769
Geöffnet
Führungen
Mo bis Fr n.V.
KLOSTER
ST. MARIENBERG
Kirche, Paramentenwerkstatt,
Schatzkammer