Seite 5 - Schloss_Wolfenbuettel

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Zum Geleit
Das Wolfenbütteler Schloss ist das Wahrzeichen unserer Stadt. Es ist untrennbar mit der Stadtge-
schichte verbunden. Im Mittelalter entstand an einem Handelsweg auf der Westseite des Okertals
eine Wasserburg, deren Bewohner, die Herren von Wolfenbüttel, 1118 erstmals urkundlich erwähnt
wurden. Diese Burg gelangte nach einer Belagerung und Zerstörung im Jahr 1255 in den Besitz der
welfischen Herzöge. 1283 ließ Herzog Heinrich der Wunderliche an der Stelle der älteren Burg
eine neue Wasserburg erbauen. Das heutige Schloss ging aus dieser Burganlage hervor. Von ihr
stammen Wassergraben, Mauerwerk, Teile des Turmes und der Grundriss. Im Verlauf des 14. Jahr-
hunderts wurde die Burg Wolfenbüttel zum Hauptsitz der welfischen Herzöge. Während des 16.
Jahrhunderts entstand aus einer älteren Siedlung um eine Marienkapelle, der Vorläuferin der heuti-
gen Marienkirche, eine Residenzstadt, die seit 1747 den Namen der Burg trägt. 1753/54 wurde die
Residenz von Wolfenbüttel zurück nach Braunschweig verlegt. Das Schloss symbolisiert wie kein
anderes Gebäude in unserer Stadt die lange Geschichte Wolfenbüttels als Welfenresidenz.
Dem entsprechend ist der vorliegende Band „Schloss Wolfenbüttel – Residenz der Herzöge
zu Braunschweig und Lüneburg“ weit mehr als ein Führer durch die prachtvollen Räume des
Schlosses. Er ist eine Wolfenbütteler Landes- und Kulturgeschichte, in deren Mittelpunkt das Re-
sidenzschloss steht. Der Leserin, dem Leser präsentiert sich ein buntes Panorama der Geschichte
der Wolfenbütteler Welfen.
Das vorliegende Buch stellt das Ergebnis einer mehrjährigen Forschungsarbeit von Dr. Hans-
Henning Grote, Leiter des Museums im Schloss und Leiter des Kulturamtes der Stadt Wolfenbüt-
tel, dar. Die von Herrn Dr. Grote und seinen Mitarbeitern gesammelten neuen Erkenntnisse zur
Baugeschichte und die Auswertung von bisher nicht erschlossenen Quellen fügen sich zu einer
umfassenden Gesamtdarstellung der Wolfenbütteler Hofhaltung.
Für das große Engagement danke ich Dr. Hans-Henning Grote und seinen Mitarbeitern sehr
herzlich. Mit ihrer Arbeit ist es gelungen, eine Lücke in der Geschichtsschreibung über das Fürs-
tentum Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel zu schließen und eine Fülle neuer Erkenntnisse über
das Residenzschloss und zur Stadtgeschichte zu präsentieren.
Ich wünsche dem Buch viele interessierte und begeisterte Leserinnen und Leser.
Axel Gummert
Bürgermeister der Stadt Wolfenbüttel