Seite 16 - Toni_Schneiders

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Schneiders als einfühlsamen Beobachter aus, der da-
mit das Lebensgefühl dieser Zeit eingefangen hat. Mit
seinen Bildern, die er von seinen Reisen mitbrachte,
zeigte er aber auch, dass es auch anders geht. Wie bei -
spielsweise mit der Darstellung des liebevollen Um-
gangs innerhalb einer Familie in ›Eine Familie von
Mykonos‹ von
1961
.
Schneiders sammelt nicht wie der berühmte Chro-
nist der Weimarer Republik, August Sanders, Typen,
sondern Individuen und sucht nach den Gemeinsam-
keiten der Menschen jenseits von Rassen- und Kultur-
schranken.
Ohne falschen Pathos gelingt ihm diese dif feren-
zierte Darstellung der Menschen und ihrer Stimmun-
gen. Die Sympathie des Fotografen gegenüber seinen
Modellen ist spürbar, ebenso seine Freude über eine
vorgefundene Situation, der er ihren ästhetischen Reiz
abringen konnte. Dieses Zusammenspiel zwischen in-
haltlichem Tiefgang und formaler Strenge zeichnet
sein Werk aus.
14 l
›mother, Bali, Indonesia‹, 1969, 35 x 25,6 cm
14 r
›mother, Harkon, Japan‹, 1961, 31,4 x 24,1 cm
15
›mother, Desert Danail, Africa‹, 1955, 32 x 25,7 cm
14 l
Mutter, Bali, Indonesien‹, 1969, 35 x 25,6 cm
14 r
›Mutter, Harkon, Japan‹, 1961, 31,4 x 24,1 cm
15
›Mutter, Danailwüste, Afrika‹, 1955, 32 x 25,7 cm
Republic, August Sanders, Schneiders does not
collect types, but instead he is interested in indi-
viduals and their similarities beyond ethnic and
cultural barriers.
Without false emotionalism, Schneiders achieves
a multi-faceted representation of people and their
states of mind. It is possible to sense both the sym-
pathy he feels with his subjects and his joy over
finding a scene that provides him with an oppor-
tunity to capture its aesthetic excitement. Schnei-
ders’ work is characterized by this interaction bet-
ween profound content and formal rigor.