LANDKREIS WOLFENBÜTTEL
      
      
        Der Landkreis Wolfenbüttel
      
      
        im Nationalsozialismus
      
      
        Aufstieg des Nationalsozialismus 
      
      
        Die NSDAP war schon vor Hitlers „Machtergreifung“ 1933
      
      
        eine feste politische Größe im Landkreis Wolfenbüttel. Be-
      
      
        reits im Jahr 1919 fanden Zusammenkünfte und Vorträge
      
      
        von NSDAP-Vorgängergruppen statt. Im November 1922
      
      
        gründete sich in Wolfenbüttel die erste NSDAP-Ortsgruppe
      
      
        Norddeutschlands. An der Spitze stand Heinrich Bode. Die
      
      
        Ortsgruppe Wolfenbüttel hatte den Ruf, die bestgeführte
      
      
        des Landes zu sein. Bode zog im Jahr 1924 als erstes
      
      
        NSDAP-Mitglied in die Wolfenbütteler Stadtverordneten-
      
      
        versammlung ein. Bei den Reichstagswahlen 1924 erhiel-
      
      
        ten die Nationalsozialisten im Kreis Wolfenbüttel mit 16
      
      
        Prozent das beste Stimmenergebnis im Deutschen Reich. In
      
      
        Börßum gründete sich 1928 die erste HJ-Gruppe des Lan-
      
      
        des Braunschweig. Bereits 1930 war die NSDAP stärkste
      
      
        Partei in Wolfenbüttel. 
      
      
        In der Folgezeit nahmen die Ausschreitungen gegen die
      
      
        politischen Gegner zu, und es begannen erste Repressalien
      
      
        gegen jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger. Wolfen-
      
      
        büttel verzeichnete das erste Opfer des Naziterrors: Am
      
      
        5. Januar 1930 gab es bei einer SPD-Versammlung im
      
      
        Gasthof „Löwen“ Störungen durch die Nationalsozialisten.
      
      
        Der Reichsbannermann Kückelhan wurde von SA-Leuten
      
      
        erschossen.
      
      
        Gleichschaltung
      
      
        Nach der Machtübernahme Hitlers wütete die SA vor allem
      
      
        in den Arbeiterwohngebieten Wolfenbüttels. Im Rahmen
      
      
        der so genannten Gleichschaltungsaktionen kam es auch
      
      
        im Landkreis zu Verhaftungen und Folterungen, so unter
      
      
        anderem in Schöppenstedt und Weferlingen. Betroffen von
      
      
        den Aktionen waren vorwiegend Sozialdemokraten, Mit-
      
      
        glieder der Kommunistischen Partei und Gewerkschafter. 
      
      
        In der Nacht vom 6. zum 7. Juli 1933 wurden 15 Wol-
      
      
        fenbütteler Kommunisten verhaftet. Unter ihnen waren der
      
      
        Arbeiter Alfred Müller, der Maurer Alfred Perkampus und 13