Seite 17 - Von_Otto_bis_Phaeno

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Anfänge der Stadt Braunschweig
An einer
Okerfurt
entstanden erste für das 9. Jh. durch Grabun-
gen belegte
Siedlungskerne
der späteren Stadt Braunschweig. Mit der
1031 ausgestellten Weiheurkunde für die St. Magnikirche tritt die Ent-
wicklung der Stadt aus der weitgehend im Dunkeln liegenden ersten
Siedlungsphase. Es gab damals offensichtlich schon ein
Dorf Altewiek
,
das als Wirtschaftshof bzw.
Versorgungsstation für die brunonische
Burg Dankwarderode
diente. Spätestens seit dem frühen 12. Jh. ent-
wickelte sich das Weichbild Altstadt zum dominierenden wirtschaft-
lichen und politischen Zentrum. Neben diesen ältesten Weichbilden
zählten weiterhin Hagen, Neustadt und Sack zur
„Fünfstadt“ (Pentapolis)
Braunschweig
. Alle Teilstädte blieben bis 1671 weitgehend selbstständig.
Es lässt sich gestützt durch archäologische Untersuchungen ein
allmählich aufkeimender Dualismus von befestigtem Fürstensitz als
herrschaftlich bestimmtem, rechtlichem Sonderbezirk einerseits und
andererseits der an diese Burg angelehnten Siedlung mit unterschied-
lich strukturierten
Bevölkerungsgruppen von Händlern, Handwerkern
und bäuerlich Tätigen
nachweisen. Schon früh gab es sowohl
hofsässi-
gen Adel
als auch vermögende Fernhändler.
Rivalität zwischen Staufern und Welfen
Über die Heirat des Welfen Heinrich des Stolzen, Herzog von
Bayern, mit Gertrud, der Tochter Lothars III. von Süpplingenburg, war
eine Machtkonzentration entstanden, die für ein Jahrhundert zur Riva-
lität zwischen den Welfen und Staufern führen sollte.
Heinrich der
Löwe
, seit 1142 Herzog von Sachsen und seit 1156 auch noch Herzog
von Bayern, baute – ungewöhnlich für seine Zeit und den sonst über
Triumphzug nach Byzanz:
Herzog Heinrich der Löwe, der
mächtigste Territorialfürst des Reiches, unternahm im Jah-
re 1172 eine Pilgerfahrt in das Heilige Land, die ihn auch
nach Byzanz führte. Dort wurde ihm von Kaiser Manuel
ein glanzvoller Empfang bereitet, der auch einem König
Ehre gemacht hätte. Zahlreiche Reliquien, die im „Braun-
schweiger Dom“, der Stiftskirche St. Blasii verwahrt wer-
den, zeugen noch heute von den reichen Geschenken, die
der Herzog von seiner Reise mit in seine Residenz brachte.
Der Siebenarmige Leuchter gehört zu den wohl von der
Pilgerreise mitgeführten Geschenken für den 1173 begonne-
nen imposanten Braunschweiger Dom.
Siebenarmiger Leuchter im Dom
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