recht trägt. Von Hzg Wilhelm zu Lüneburg
            
            
              wurde er 1356 zusammen mit anderen zum Rat
            
            
              von dessen Sohn Ludwig ernannt, der als Thron-
            
            
              folger in den Fürstentümern Lbg und Wolfen-
            
            
              büttel vorgesehen war.
            
            
              Seine großen Stiftungen für das Brsger Bla-
            
            
              siusstift und das Hildesheimer Moritzstift erin-
            
            
              nerten noch lange nach seinem Tod an ihn. In
            
            
              Brsg ließ er zum Gedächtnis an seine Eltern wie
            
            
              zu seinem Gedächtnis viermal, im Hildeshei-
            
            
              mer Moritzstift sogar siebenmal im Jahr Memo-
            
            
              rien zelebrieren. Sein Haus am Papenstieg in
            
            
              der Burg von Brsg fiel an das Blasiusstift, aus
            
            
              den Einkünften wurde die von ihm gestiftete
            
            
              Vikarie finanziert. Seine Grablege vor dem Pau-
            
            
              lus- und Thomas-Altar im alten Nordseiten-
            
            
              schiff von St. Blasius war mit einer kostbaren
            
            
              Messingplatte bedeckt, die bei einer umfas-
            
            
              senden Renovierung des Blasiusstifts 1739 ent-
            
            
              fernt wurde.
            
            
              L: O. Grotefend, Saldernsche Lebensbilder im Mittel-
            
            
              alter, Hannover 1944 (masch.), S. 43-51; R. Meier, Die
            
            
              Pröpste der Brsger Kollegiatstifte St. Blasius und St.
            
            
              Cyriacus im Mittelalter, in: BsJb 52 (1971), S. 19-61,
            
            
              bes. S. 33f.; A. Boockmann, Die Inschriften der Stadt
            
            
              Brsg bis 1528, 1993, S. 65; G. Schwarz, „...damit nicht
            
            
              Zwietracht werde zwischen meinen Freunden um
            
            
              mein nachgelassenes Gut...“, Testament und Nachlass-
            
            
              inventar der Irmgard von Salder (†1475), in: Salzgit-
            
            
              ter-Jb. Bd 21/22, 1999/2000 (2002); S. 28-77, bes. S.
            
            
              35f. – B: Grabplatte nach dem Aquarell von A. A. Beck
            
            
              (vor 1739) (StadtA Brsg Sack H V, 129), Abb. in: G.
            
            
              Schwarz, Zwietracht (s.o.), S. 31.
            
            
              G. Schwarz
            
            
              
                Asseburg,
              
            
            
              Rosamunde Juliane von der
            
            
              * November 1672 Eggenstedt † 08.11.1712
            
            
              Domäne Jahnishausen (Sachsen), pietistische
            
            
              Visionärin, Prophetin.
            
            
              Sie stammte aus einer ursprünglich im
            
            
              Raum Wolfenbüttel beheimateten Adelsfamilie,
            
            
              allerdings aus einer Linie, die auf dem Gut
            
            
              Eggenstedt bei Oschersleben ihren Sitz hatte.
            
            
              Schon als Kind neigte sie zu religiöser Schwär-
            
            
              merei und hatte häufig Visionen. Erstmals im
            
            
              Alter von sieben Jahren erblickte sie während
            
            
              des allgemeinen Gebets die Gestalt einer auf sie
            
            
              zukommenden herrlich geschmückten Jung-
            
            
              frau. Später berichtete sie, Christus wolle sich
            
            
              mit ihr in der Ewigkeit verloben und habe ihr
            
            
              sein Leiden und seine Wunden gezeigt. Mit 15
            
            
              Jahren rühmte sie sich besonderer Offenba-
            
            
              rungen über die Endzeit und das kommende
            
            
              tausendjährige Reich Christi auf Erden. Später
            
            
              lebte A. in Magdeburg und kam dort mit pietis-
            
            
              tischen Kreisen in Berührung. 1691 trat der
            
            
              Lüneburger Superintendent Johann Wilhelm
            
            
              Petersen, der von ihren Visionen gehört hatte,
            
            
              mit ihr in Briefkontakt und lud sie im März
            
            
              nach Lüneburg ein. Hier wurden ihre „Offenba-
            
            
              rungen“ allmählich bekannt. Petersen erklärte
            
            
              ihre Visionen für göttlich und veröffentlichte
            
            
              sie 1691 in einem gedruckten Sendschreiben an
            
            
              die angesehensten Theologen Deutschlands,
            
            
              von denen ihm mehrere zustimmten, andere
            
            
              aber sich offen dagegen erklärten. Als sich der
            
            
              Superintendent im Januar 1692 auf dem Konsis-
            
            
              torium in Celle wegen seiner chiliastischen
            
            
              Anschauungen verantworten musste, wurde
            
            
              auch A. vorgeladen. Sie begleitete ihn und seine
            
            
              Frau, als Petersen seines Amtes enthoben und
            
            
              des Landes verwiesen wurde. Am Wolfenbütte-
            
            
              ler Hof wurden sie zunächst gnädig aufgenom-
            
            
              men, dann aber auf Drängen der Theologen wie-
            
            
              derum ausgewiesen. Der Kurfürst von Branden-
            
            
              burg gestattete ihnen schließlich die Niederlas-
            
            
              sung in Magdeburg. A. wurde später Gesell-
            
            
              schafterin einer frommen Gräfin in Sachsen,
            
            
              wo Petersen sie noch 1708 auf seiner Reise nach
            
            
              Schlesien besuchte. Eines ihrer Lieder fand
            
            
              durch Aufnahme in das „Geistreiche Gesang-
            
            
              buch“ des
            
            
              →
            
            
              Johann Anastasius  Freylinghausen
            
            
              (Halle 1704) besondere Verbreitung: „Bittet, so
            
            
              wird euch gegeben, was nur euer Herz begehrt“.