Seite 74 - Luftfahrtgeschichte

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WERNHER BAUMBACH
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schaften aus. Bereits 1958 konnte der Aero-Club Braunschweig seinen ersten
großen Flugtag veranstalten. Der Flughafen wurde wieder Startplatz, Wer-
tungsplatz oder Zielflughafen der wiedererstandenen Deutschlandflüge. In
diesen Jahren wurde für den Flughafen Braunschweig-Waggum der treffen-
de Begriff „Braunschweig, das Stadion des Deutschen Luftsports“ geprägt.
In den folgenden Jahrzehnten wurde eine Fülle von luftsportlichen Veran-
staltungen der Motor-, Segel- und Modellflieger sowie der Fallschirmsprin-
ger auf dem Flughafen durchgeführt. Er wurde jedoch nicht nur durch den
Luftsport, sondern immer stärker auch durch die Wirtschaft, die Forschung
und die am Platz angesiedelten Institutionen genutzt. Das Forschungszen-
trum Braunschweig des heutigen Deutschen Zentrums für Luft- und Raum-
fahrt e.V. (DLR) setzte die Tradition der 1936 gegründeten Deutschen For-
schungsanstalt für Luftfahrt (DFL) aus Braunschweig-Völkenrode fort, die
1953 ihre Tätigkeit auf dem früheren Gelände der Luftfahrt-Institute der
Technischen Hochschule am Flughafen Braunschweig-Waggum wieder auf-
nahm. Der Sitz des Luftfahrt-Bundesamts (LBA) als Bundesoberbehörde für
Aufgaben der Zivilluftfahrt wurde am 14. Dezember 1954 nach Braunschweig
vergeben, und am 29. März 1955 fand am Flughafen Braunschweig-Waggum
die feierliche Einweihung statt. Die 28 Mitarbeiter der ersten Stunde saßen
im Empfangsgebäude des Flughafens und hatten nach Ablauf dieses Jahres
schon 95 motorgetriebene Luftfahrzeuge zugelassen.
Teilnehmer des Deutschlandfluges 1963 auf dem Flughafen Braunschweig-Waggum
(Flughafengesellschaft Braunschweig)