Seite 20 - Museumslandschaft

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Zu den historisch bedeutenden Gebäuden Braunschweigs zählt das Kloster-
ensemble Hinter Aegidien. Das Benediktinerkloster wurde 1115 von der
Markgräfin Gertrud, der Urgroßmutter Heinrichs des Löwen, gestiftet. Einst
am Bohlweg gelegen, ergänzt seit 1906 der hochgotische Pauliner Chor des
ehemaligen Dominikanerklosters das Klosterensemble. Die erhaltenen und
heute zugänglichen Klosterräume mit Parlatorium, Kapitelsaal und
Refektorium im Untergeschoss und dem Dormitorium im Obergeschoss sind
zum Teil einzigartige Zeugnisse romanischer Klosterbaukunst.
Ort der Erinnerung: Das Jüdische Museum
Das Jüdische Museum zählt zu den historisch wichtigen Einrichtungen in der
niedersächsischen Museumslandschaft. Seinen Standort hat das Museum im
ehemaligen Evangelischen Vereinshaus, das heute zu den Gebäu­den des
Ausstellungszentrums Hinter Aegidien gehört. Die Inneneinrichtung der
barocken Hornburger Synagoge steht im Mittelpunkt der Dauerausstellung.
Dieser Ausstellungsbereich wird durch eine Vielzahl von Objekten aus dem
religiös-kultischen Bereich ergänzt. Zudem werden Themen der jüdischen
Kulturgeschichte dokumentiert. So wird die Entwicklung des Reformjuden-
tums im 19. Jahrhundert etwa durch Quellen der Samson­schule in Wolfen-
büttel, der Jacobson-Schule in Seesen oder durch Zeugnisse des Landes-
rabbiners Levi Herzfeld, der sich für die innerjüdischen Reformen ein­setzte
und eine der Rabbinerkonferenzen in Braunschweig organisierte, vermittelt.
Arbeiten des Künstlers Ephraïm Moses Lilien (1874–1925) verweisen auf die
zionistische Bewegung. Mit dem Hinweis auf das Konzentra­tionslager Bergen-
Belsen wird der Massenmord an den Juden durch die na­tio­nal­sozialis­tischen
Gewaltherrscher the­ma­ti­siert. Zu den beso­nderen Quellen gehören jene
Zeug­nisse, die auf die Zeit nach der Befreiung des Lagers hinweisen.
Hinter Aegidien
38100 Braunschweig
Fon
0531 / 1238465
Geöffnet
Di bis Fr 10 – 17 Uhr
So
10 – 17 Uhr
BRAUNSCHWEIGISCHE
LANDESMUSEUM
Ausstellungszentrum Hinter Aegidien
Jüdisches Museum