Seite 62 - Museumslandschaft

Basic HTML-Version

60
Wer kennt ihn nicht, Till Eulenspiegel, der in Braunschweig Eulen und Meer-
katzen gebacken hat? Im Till Eulenspiegel-Museum wird seine 500-jährige
wechselvolle Geschichte dargestellt, die er 1510 oder 1511 als Titelheld des
ersten Romanbestsellers in deutscher Sprache begann. Bis heute ist er in
vielen Büchern für Erwachsene und Kinder zu finden. Wie das Museum zeigt,
hat er zudem die Buchdeckel verlassen und ist über die Region hinaus zu
einer Symbolfigur geworden.
Die Präsentation bietet auch dem Besucher manche Überraschung, der schon
alles über Eulenspiegel zu wissen meint. Hier kann man entdecken, dass hinter
dem harmlosen Kinderbuchhelden viel mehr steckt als nur ein lustiger Spaß-
macher mit bunter Narrenkappe. Besondere Exponate sind Meißner Porzellan-
figuren, Notgeld und eine seltene Ausgabe
von 1555. Warum aber steht das Till Eulen-
spiegel-Museum gerade in Schöppenstedt?
Dem vor 500 Jahren erstmals gedruckten
Eulenspiegelbuch nach wurde Till Eulen-
spiegel im Braunschwei­gischen, in Kneit-
lingen am Elm, geboren und im benachbarten
Ampleben, in der heutigen Samtgemeinde
Schöppenstedt, getauft. Inzwischen nimmt
man an, dass auch der Verfasser der ältesten
Ausgabe des Buches aus der Region stammt.
Es handelt sich um den Braunschweiger
Chronikschreiber Hermann Bote.
Das Till Eulenspiegel-Museum Schöppen-
stedt geht auf eine Sammlung zurück, die
der Essener Apotheker und gebürtige
Schöppenstedter Erich Leimkugel angelegt
und 1947 seiner Heimatstadt geschenkt hat.
1961 zog das Museum an die Nordstraße.
1996 wurde der auffällige, in Form einer
Narrenkappe gestaltete Erweiterungsbau
eröffnet, 1999 die aktuelle Daueraus-
stellung im umgebauten Altbau. Im Neubau
mit seiner hervorragenden Akustik finden
seither Sonderausstellungen sowie
kulturelle Veranstaltungen aller Art statt.
Nordstraße 4a
38170 Schöppenstedt
Fon
05332 / 6158
Geöffnet
Di bis Fr 14 – 17 Uhr
Sa und So 11 – 17 Uhr
TILL EULENSPIEGEL
MUSEUM
SCHÖPPENSTEDT