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Anmerkungen
20
Im folgenden wird daher der Begriff Stift statt Kloster
verwendet, außer im Zusammenhang mit den Kon-
ventsgebäuden. – Zur Entwicklung der Klosterland-
schaft in Niedersachsen: Gerhard Streich, Klöster,
Stifte und Kommenden in Niedersachsen vor der
Reformation (Veröffentlichungen der Historischen
Kommission für Niedersachsen und Bremen 2: Studien
und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersach-
sens 30), Hildesheim 1986, v.a. 9, 14ff. Auf die
Entstehung der weiteren Reformorden – Zisterzienser,
Kartäuser, Prämonstratenser (die sich als Regularkano-
niker einer besonders strengen Form der Augustinus-
regel unterstellten) – kann hier nur hingewiesen werden.
21
Die folgenden Ausführungen zur Struktur des
St. Marienberger Konventes aus: Strauß 1983 (wie
Anm. 2), 63-133.
22
Bis zur Reformation; danach beanspruchte der Herzog
von Braunschweig-Lüneburg dieses Recht für sich:
Strauß 1983 (wie Anm. 2), 72.
23
S. hierzu ausführlich Kapitel 3. – Zum Thema Textil-
kunst in Frauenklöstern seien hier einige wenige Titel
genannt: Elisabeth Schraut, Kunst im Frauenkloster.
Überlegungen zu den Möglichkeiten der Frauen im
mittelalterlichen Kunstbetrieb am Beispiel Nürnberg, in:
Bea Lundt (Hg.), Auf der Suche nach der Frau im
Mittelalter. Fragen Quellen, Antworten, München 1991,
81-114; Kristin Böse, Der Magdalenenteppich des Er-
furter Weißfrauenklosters im Spiegel des spätmittelalter-
lichen Reformgedankens. Bildinhalt und Herstellungs-
prozess, in: Gabriela Signori (Hg.), Lesen, Schreiben,
Sticken und Erinnern. Beiträge zur Kultur- und Sozial-
geschichte mittelalterlicher Frauenklöster, Bielefeld
2000, 53-89; Krone und Schleier. Kunst aus mittelalter-
lichen Frauenklöstern, AK Essen/Bonn 2005, 502-531.
24
Für St. Marienberg scheint es keine quellenmäßigen
Hinweise auf die interne schulische Ausbildung zu
geben. Im Zuge der Windesheimer Reform wurde
jedoch die mangelhafte Kenntnis des Lateinischen, das
insbesondere für die Liturgie benötigt wurde, unter den
St. Marienberger Stiftsangehörigen offenkundig, so
dass eigens vom Augustiner-Chorfrauenstift Brunnepe
geschickte Konventualinnen strengen „Nachhilfeunter-
richt“ leisten mussten: Strauß 1983 (wie Anm. 2), 99.
S. a. hier S. 21f. Im Ergebnis hatten sich die Latein-
kenntnisse der Klosterschülerinnen offenbar hervor-
ragend entwickelt, so dass sogar der Reformer Johannes
Busch sie besonders lobte. Hierzu und allgemein: Eva
Schlotheuber, Sprachkompetenz und Lateinvermittlung.
Die intellektuelle Ausbildung der Nonnen im Spät-
mittelalter, in: Nathalie Kruppa/Jürgen Wilke (Hg.),
Kloster und Bildung im Mittelalter (Veröffentlichungen
des Max-Planck-Instituts für Geschichte 218/Studien
zur Germania Sacra 28), Göttingen 2006, 61-87, hier:
69; Martin Kintzinger u.a. (Hg.), Schule und Schüler
im Mittelalter. Beiträge zur europäischen Bildungs-
geschichte des 9. bis 15. Jahrhunderts (Beihefte zum
Archiv für Kulturgeschichte 42), Köln 1996. – Zur
Bibliothek von St. Marienberg: Otto von Heinemann,
Die Helmstedter Handschriften (Kataloge der Herzog-
August-Bibliothek Wolfenbüttel 1-3), Wolfenbüttel
1884-1888 (Nachdruck Frankfurt 1963-1965); Ralf
Günther Losch, Klosterbibliothek St. Marienberg
Helmstedt. Ein Beitrag im Vorfeld der Niedersäch-
sischen Bibliothekstage in Helmstedt 1990, in: mb –
Mitteilungsblatt der Bibliotheken in Niedersachsen
Heft 72/Mai 1989, 21-28.
25
Offenbar bestand aber in St. Marienberg für Kon-
versen die Möglichkeit, in den Stand der Chorfrauen
aufzusteigen: Strauß 1983 (wie Anm. 2), 124.
26
Strauß 1983 (wie Anm. 2), 49-62, bes. 58-61.
27
Klaus Schreiner, Ein Herz und eine Seele. Eine
urchristliche Lebensform und ihre Institutionalisierung
im augustinisch geprägten Mönchtum des hohen und
späten Mittelalters, in: Gert Melville/Anne Müller
(Hg.), Regula Sancti Augustini. Normative Grundlage
differenter Verbände im Mittelalter (Publikationen der
Akademie der Augustiner-Chorherren von Windesheim
3), Paring 2002, 39.
28
Es sind für St. Marienberg leider keine Stiftsstatuten
erhalten: Strauß 1983 (wie Anm. 2), 61. – P. J. Meier, Die
Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Helmstedt (Die
Bau- und Kunstdenkmäler des Herzogthums Braun-
schweig 1), Wolfenbüttel 1896 (Neudruck Osnabrück
1978), 33, erwähnt noch eine weitere Prozession, die „seit
der Gründung des Klosters am Tage der Geburt Mariae
(9. Sept.)“ stattfand, und mit der sogar ein Jahrmarkt auf
dem Klosterkirchhof verbunden war! Auch diese
Ausnahme muss in den Statuten fixiert gewesen sein.
29
Strauß 1983 (wie Anm. 2), 55 mit Anm. 4, 89-92.
30
Außerdem 5 Priester und 10 Konversen: Meier 1896/
Neudruck 1978 (wie Anm. 28), 33.
31
Zur Baugeschichte von Kirche und Konventsbauten:
Dehio 1992 (wie Anm. 1), 675ff.; Lutz 1996 (wie Anm.
2), 10-32; Gerhard Lutz, Kloster St. Marienberg
Helmstedt, Regensburg 2005, mit weiterer Literatur.
32
Lutz 1996 (wie Anm. 2), 11. Möglicherweise bezieht sich
diese Urkunde auf Umbaumaßnahmen der Seitenräume
des Westbaus. Bei Lutz 1996 (wie Anm. 2), 11, sowie
Meier 1896/Neudruck 1978 (wie Anm. 28), 40, finden
sich Zusammenstellungen von Ablassbriefen, die mit
Baumaßnahmen im Zusammenhang stehen könnten.
33
Lutz 1996 (wie Anm. 2), 11. Das sog. Herzogsholz, den
Wald zwischen Emmerstedt und Mariental, erwarb das
Stift von Herzog Otto d. Kind: Meier 1896/Neudruck
1978 (wie Anm. 28), 33 (hier wird als Jahr der
Überlassung des darin gelegenen Steinbruchs – fälsch-
lich – 1270 genannt). Urkundentext bei Jarck 1998
(wie Anm. 2), 94f.
34
Lutz 1996 (wie Anm. 2), 16f.; Lutz 2005 (wie Anm.
31), 10. Er verbindet die Schmuckformen der beiden
Helmstedter Portale sowie der Westteile insgesamt mit
Kapitellen im Erdgeschoss des Chorumgangs des
Magdeburger Doms.
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Die hölzernen Emporeneinbauten können in Analogie
zu anderen Frauenstiftskirchen erschlossen werden.
Für St. Marienberg bezeugen Grundrisse des späten
18. Jahrhunderts diese Situation: Lutz 1996 (wie Anm.
2), 12 und 4 (Abb.). – Die Forschung zu Frauenstiften
ist in den letzten Jahren stark intensiviert worden. Aus
der jüngeren Literatur zum Thema seien genannt: Ralf
Dorn, Wo saßen die Stiftsdamen? Überlegungen zur
Damenempore im Herforder Münster, in: Historisches
Jahrbuch für den Kreis Herford 2001, 7-30; Gisela
Muschiol, Liturgie und Klausur: Zu den liturgischen
Voraussetzungen von Nonnenemporen, in: Crusius
(Hg.) 2001 (wie Anm. 16), 129-148.
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Muschiol, in: Crusius (Hg.) 2001 (s. Anm. 35), 148.
Plastische Darstellung der strengen Klausurbestim-
mungen bei: Heike Uffmann, Innen und außen: Raum
und Klausur in reformierten Nonnenklöstern des
späten Mittelalters, in: Signori (Hg.) 2000 (wie Anm.
23), 185-212.
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