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              be, die ihm unbeirrt tapfer zur Seite steht. Die Intri-
            
            
              ganten werden entlarvt, der starrköpfige Vater Lu-
            
            
              dolf Horn kommt zur Einsicht, die Verdienste des
            
            
              heimgekehrten, verlorenen Sohnes anzuerkennen
            
            
              und ihm wieder Heimat zu geben.
            
            
              Der historische Hintergrund dieser Erzählung ist
            
            
              verbürgt. Dieses Mal hatte Magdeburg Glück ge-
            
            
              habt, aber achtzig Jahre später wurde die Stadt im
            
            
              Dreißigjährigen Krieg durch Tillys Truppen gänz-
            
            
              lich zerstört. Nach einem sinnvollen Wiederaufbau
            
            
              und weiteren dreihundert Jahren Bestand fiel sie im
            
            
              Zweiten Weltkrieg den Bomben zum Opfer. Im
            
            
              17. Jahrhundert fanden Glaubenskämpfe statt, im
            
            
              20. Jahrhundert sollte die Hitler-Diktatur mit ihren
            
            
              Weltmachtansprüchen und dem Rassenwahn gebro-
            
            
              chen werden. In Hitlers propagiertes tausendjähri-
            
            
              ges Reich, das nur zwölf Jahre dauerte, fiel meine
            
            
              Kindheit.
            
            
              Alt-Magdeburg hatte beim Neuaufbau nach dem
            
            
              Dreißigjährigen Krieg seine Straßenführungen und
            
            
              Namen weitgehend behalten, nur der Barockstil der
            
            
              Häuser war neu.
            
            
              Raabes Ortsschilderungen mit vielen Namens-
            
            
              nennungen kann ich deshalb leicht nachvollziehen,
            
            
              weil ich die Altstadt mit ihrem ursprünglichen Aus-
            
            
              sehen noch kennengelernt habe. Von unserem Vor-
            
            
              ort fuhren wir mit der Straßenbahn zu besonderen
            
            
              Anlässen in die Innenstadt, und mir sind Alter
            
            
              Markt, Domplatz und Dom, der Breite Weg, St. Ul-
            
            
              rich, St. Johannis, das Kloster Unser Lieben Frauen
            
            
              und die dazwischenliegenden Gassen deutlich vor
            
            
              Augen.