Seite 21 - Voigtlaender+Sohn

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III
Das Unternehmen unter der Leitung
von
Peter Wilhelm Friedrich Voigtländer
1837–1876
Die Entwicklung der Firma Voigtländer & Sohn
bis Ende der 1850er Jahre
Peter Wilhelm Friedrich Voigtländer und ihm nahestehende, aber auch
unabhängige Beobachter beschrieben die Stellung der Firma Voigtländer
& Sohn am Anfang der 1840er Jahre in der Retrospektive gerne als
Monopolstellung.
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Bereits einige Zeit nach Erscheinen des ersten Dop-
pel-Objektivs aus der Voigtländerschen Fertigung wurde das neue,
patentrechtlich nicht geschützte Produkt in Wien, Paris, London und
den Vereinigten Staaten kopiert.
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Die Nachfrage nach den Objektiven
Voigtländers war von Anfang an groß und überschritt häufig die Liefer-
fähigkeit der Firma. Bereits im Januar 1841 waren 70 Daguerreotypie-
apparate fertiggestellt und ausgeliefert worden.
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Bis 1857 war die Zahl
auf über 7 000 Objektive gestiegen.
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Voigtländer & Sohn hatte somit in
16 Jahren (von 1841 bis 1857) im Jahresdurchschnitt 433 Objektive
produziert. Als Indikator für das Ansehen, das die Produkte aus dem
Voigtländerschen Unternehmen genossen, läßt sich die Verbreitung in
den führenden Photoateliers in Europa anführen. Auch in Paris, wo
französische Optiker eine starke Konkurrenz bildeten und in Anlehnung
an das Doppel-Objektiv von Voigtländer und Petzval das „Système
Allemand“ kopierten, waren die Wiener Objektive Bestandteil der Aus-
rüstung von Fachphotographen.
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