Seite 26 - Voigtlaender+Sohn

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durch Taten vor.“
Auch Sigmund Schuckert plädierte kurz und bündig
für eine Produktionsorientierung:
„Das beste Patent ist eine gute
Arbeit.“
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Die hier kurz referierten Faktoren und Fakten, rege Nachfrage und
große Verbreitung des Qualitätsproduktes Doppel-Objektiv, lassen auf
den ersten Blick schon vermuten, daß auch Peter Wilhelm Friedrich
Voigtländer in das Modell eines produktionsorientierten Unternehmers
eingeordnet werden kann. Um die Vielzahl der Möglichkeiten unterneh-
merischen Handelns nicht aus den Augen zu verlieren, werden im Fol-
genden in einem ersten Schritt die Produktpolitik, die Preispolitik und
die Absatzpolitik von Voigtländer & Sohn von 1840 bis Ende der
1850er Jahre beschrieben, um anschließend in einem zweiten Schritt das
Erfolgsmuster, das den Weltruf der Firma begründete, zusammenfas-
send zu benennen.
Peter Wilhelm Friedrich Voigtländer selbst ging sofort nach der Fer-
tigstellung der ersten Objektive auf Reisen ins Ausland, um dem interes-
sierten Publikum Muster seiner Daguerreotypie-Apparate vorzustellen
und Aufträge zu requirieren.
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In einem zweiten Schritt baute Voigtlän-
der ein Vertriebssystem auf. Damit trat neben dem Fabrikhandel von
Wien – und ab 1849 von Braunschweig aus – ein Netz von selbständi-
gen Agenten im In- und Ausland, die durch zum Teil längerfristig ange-
legte Verträge mit Garantieabnahmen eine Stabilität im Verkauf
gewährleisteten und eine größere Nähe zur Kundschaft ermöglichten.
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Mit Ausnahme des Jahres 1853 gab es zwischen 1851 und 1858 in
acht Orten selbständige Vertragspartner. Durchgängig repräsentiert war
Voigtländer & Sohn in Frankfurt/M., Hamburg, Leipzig, London, New
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Hermann Krone,
um 1856